Ausbildung bei Andernach & Bleck: Was eine Ausbildung zum Verfahrenstechniker attraktiv macht

2021-11-22 15:03:06 By : Sea Xu

Verfahrenstechniker sind beim Hagener Metallkonzern Andernach & Bleck sehr gefragt. Alessandro Saracino erlernt jetzt diesen Beruf. „Es wird nie langweilig“, sagt er. Wir haben ihm bei der Arbeit zugesehen.

Hagen. Herumstehen und nichts tun - das ist überhaupt nicht das Ding von Alessandro Saracino. Deshalb fühlte er sich in seiner ersten Ausbildung zum Gas- und Wasserschlosser nicht besonders wohl. „Ich habe viel geschaut und Werkzeuge verteilt“, sagt der 20-Jährige. Der Gymnasiast hielt drei Jahre durch. Dann, ein halbes Jahr vor der Prüfung, zog er die Reißleine und stieg aus.

In einem Industriebetrieb als Drahtzieher oder Verfahrenstechnologe Metall – das waren für Saracino die Alternativen, nachdem er sich im Internet durchgesetzt hatte. Letzteres ist sie im Bereich der Stahlumformung geworden.

Beim Blankstahlproduzenten Andernach & Bleck in Hagen, einem Familienunternehmen mit 190 Mitarbeitern, sind Verfahrenstechniker sehr gefragt. Sie arbeiten an den Strahl-, Zieh- und Richtanlagen, auf denen Glanzprofile in über 9.000 verschiedenen Abmessungen und Formen hergestellt werden. Der Azubi kann nicht genau sagen, wo sie eingesetzt werden: "Das Material landet scheinbar überall."

Ausbilder Manuel Zweibäumer nickt: „Wir liefern weltweit und für unterschiedlichste Anwendungen, von Handläufen über Komponenten für Bahn und Luftfahrt bis hin zu Getriebeteilen für Autos.“ Blankstahl muss höchsten Anforderungen genügen. „In der Produktion ist daher viel Know-how und Hintergrundwissen gefragt. Es reicht nicht, nur die Maschine zu bedienen“, sagt Zweäumer. In Saracino hat er wohl den richtigen Zukunftsspezialisten gefunden.

„Ich habe das Ding, dass ich alles perfekt haben muss. Ich möchte alles genau so bekommen, wie es die Vorgaben sind“, sagt der angehende Prozesstechnologe. Das lernt man nicht beim Zuschauen, und das findet er richtig gut.

Die dreieinhalbjährige Ausbildung bei Andernach & Bleck findet blockweise statt. Die Zeiten in der Lehrwerkstatt und im Betrieb wechseln sich ab. „Man wird immer woanders eingesetzt“, berichtet der junge Mann. Seine erste Station war die Strahlanlage, wo das Rohmaterial entzundert wird. Jetzt lernt er gerade eine Zeichenmaschine kennen. „Man lernt viel, auch von seinen Kollegen. Und anders als alle. "

Mit Karl-Friedrich Flach hat der Azubi aktuell einen absoluten Experten erwischt – er ist seit fast 50 Jahren bei uns. Bevor er bald in den Ruhestand geht, gibt es seinem jungen Kollegen noch viel beizubringen.

„Ich finde es wirklich interessant, wie man mit den kleinsten Dingen Großes erreichen kann“, sagt Saracino: Drehen Sie die rechte kleine Schraube und der Riegel kommt wie gewünscht aus dem System. Werte und Toleranzen ablesen, die Steuerungstechnik einrichten, präzise arbeiten, um die vorgegebenen Maße zu erreichen: „Langweilig wird es nie.“

Wie sind Sie in Ihren Beruf gekommen?

Die ganze Familie arbeitet in der Branche. Das war immer ein Gesprächsthema am Tisch und hat mich interessiert.

Was reizt Sie am meisten?

Präzises Arbeiten und Vielfalt im Job. Es ist sehr abwechslungsreich.

Du darfst keine Angst haben, schmutzig zu werden, und du musst dich für das interessieren, was du tust. Und stehen zu 100 Prozent dahinter.

Ihre Azubi-Kollegen nennen sie manchmal liebevoll „Mama“: Tatjana Schmidt nimmt das mit Humor. Ihre Töchter sind 14 und 11 Jahre alt. Aber sie wollte es noch einmal wissen. Und begann mit Mitte 30 eine Ausbildung bei ZF Industrial Drives.

Der 1904 in Papenburg gebaute Dampfschlepper "Dortmund IX" wurde im letzten Moment vor der Verschrottung gerettet. Jetzt wird es mühsam restauriert – nämlich dort, wo es damals auf den Markt kam.

Ihre Freizeit verbringt sie schon immer gerne in der Werkstatt, beim Möbelbau oder beim Bau von Dekorationsgegenständen. Und heute? Ihre Begeisterung für Technik und Maschinen ist geblieben – als kaufmännische Auszubildende in der Industrie.