Rostfreie Brücken und Stahlmasten durch neuartiges Wassereisstrahlen

2021-11-17 12:52:55 By : Ms. Catherine Yu

(28.11.2019) Die Reinigung verrosteter Brücken und schmutziger Hochspannungsmasten ist nicht ohne: Die üblichen Verfahren belasten Arbeiter und Umwelt unter anderem mit kontaminiertem Feinstaub. In einem Projekt der Jenpneumatik & Schlauchtechnik GmbH soll nun die Reinigung von Metallkonstruktionen mittels Wassereisstrahlen untersucht und weiterentwickelt werden.

Derzeit gibt es mehrere gängige Verfahren zum Reinigen von Metallkonstruktionen, die der Witterung ausgesetzt sind. Häufig werden Sand- oder Trockeneisstrahlverfahren verwendet. Beim Sandstrahlen wird der Reinigungsstrahl aus Vollmaterial erzeugt, der Schmutz und alte Farbschichten effektiv entfernt. Allerdings fallen größere Mengen an Feinstaub und Abfall an. Aus diesem Grund ist das Verfahren in vielen Arbeitsbereichen verboten. „Eine umweltfreundlichere, aber weniger leistungsfähige Methode ist das Trockeneisstrahlen“, erklärt Dr. Jörg Lefèvre, Leiter des Referats Umwelt- und Gesundheitsgerechte Prozesse und Produkte der DBU. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile.

Wassereisstrahlen: Das mit hoher Geschwindigkeit auftreffende Eis schmilzt beim Aufprall und bindet den Staub (Foto © Jan-Peter Kasper / FSU)  

„Eine weitere Möglichkeit ist die Reinigung mittels Eisstrahlen“, erklärt Projektleiter Hannes Nowak von Jenpneumatik & Schlauchtechnik. Bei diesem völlig neuen Verfahren, das nichts mit dem Trockeneisverfahren zu tun hat, sollen die Vorteile des Sandstrahl- und Trockeneisverfahrens kombiniert und die jeweiligen Nachteile reduziert werden „Das Eis schmilzt beim Aufprall und bindet den Staub. Das abgetragene Material kann ordnungsgemäß entsorgt oder recycelt werden und der Arbeitsaufwand wird reduziert." Stickstoff, der als Treibmittel verwendet wird, entweicht in die Atmosphäre, wo er ohnehin zu 80 % Hauptbestandteil der Luft ist.

Zunächst muss die Technologie zu einem funktionsfähigen stationären Prototypen weiterentwickelt werden. Später soll auch ein Prototyp für den mobilen Einsatz auf Baustellen entstehen. „Die wichtigsten Aspekte des Verfahrens sind die wirtschaftlichen, gesundheitlichen und ökologischen Vorteile. Sie muss auf allen drei Ebenen überzeugen, um eine nachhaltige Entwicklung der Branche zu gewährleisten“, sagt Projektleiter Nowak. Insgesamt sollen die Prototypen günstiger und das Verfahren umweltfreundlicher und gesünder sein als derzeit verfügbare Verfahren. Ziel des Forschungsprojekts ist es, den Grundstein für die spätere Produktentwicklung bis zur Serienreife zu legen.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt das Projekt fachlich und finanziell mit 450.000 Euro. Kooperationspartner sind die Firma RS Korrosionsschutz und die Friedrich-Schiller-Universität Jena.

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