Siedlungsabfälle - moderne Metallrückgewinnung - Umweltperspektiven

2021-11-17 12:53:08 By : Ms. Kate Lau

© Direktion Bau- und Umweltschutz, Kanton BL

Aluminiumtuben, Blechdosen und andere Metalle gehören in die getrennte Sammlung und nicht in den Müllsack. Laut Bau- und Umweltschutzdirektion des Kantons Basel-Landschaft macht diese Wertstofffraktion rund 10,5 Prozent des Gesamtgewichts der Verbrennungsrückstände im Siedlungsabfall in der Region aus. Jedes Kilo Schlacke enthält den Angaben zufolge etwas mehr als 100 Gramm Metall. Davon bestehen zwei Drittel aus Eisen und ein Drittel aus sogenannten Nichteisenmetallen – darunter Aluminium und Kupfer, aber auch Edelstahl oder kleinere Mengen Silber und Gold.

Die Umweltgesetzgebung schreibt das Recycling von Metallen vor. Gemäss Schweizer Abfallverordnung (VVEA) darf die Deponie nur einen Massenanteil von maximal 1 Prozent NE-Metalle und Edelstahl enthalten.

Für die Deponie Elbisgraben in Arisdorf hat der Kanton Basel-Landschaft nach eigenen Angaben eine Metallrückgewinnungsanlage konzipiert, die weitaus effizienter ist und damit Modellcharakter für die Schweiz hat. Sie ist seit September 2019 in Betrieb und ihre Stoffströme wurden 2021 von Rainer Bunge, Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik, OST Ostschweizer Fachhochschule evaluiert. Mit diesem System ist es möglich, den Metallgehalt der deponierten Schlacke auf nur 0,08 Prozent bei NE-Metallen und 0,05 Prozent bei Edelstahl zu reduzieren.

Als Erfolgsfaktoren werden die Korngröße der Schlacke und das Handling des Edelstahls genannt. Je stärker die Schlacke zerkleinert wird, desto kleiner sind die eingefangenen Metallpartikel. Die Anlage im Elbisgraben bringt die Korngröße der Schlacke auf 5 Millimeter (vorher 12 Millimeter). Außerdem scheidet es den Edelstahl im Kreislauf ab, da dieser nicht mit Magneten oder sogenannten Wirbelstromabscheidern aussortiert werden kann, die nur andere Metallarten angreifen, wie die Bau- und Umweltschutzdirektion betont.

Dieses „Urban Mining“ ist deutlich umweltfreundlicher als Mining. Stoffkreisläufe würden geschlossen, natürliche Ressourcen geschont. Zwei Drittel des Umweltnutzens der Metallrückgewinnung im Elbisgraben ergeben sich aus der Erfüllung der gesetzlichen Verpflichtung. Die zusätzliche Leistung des Systems entspricht beispielsweise der gesamten jährlichen Umweltbelastung von 1200 Menschen, wie es schließlich heißt.

Quelle: Direktion für Bau- und Umweltschutz, Kanton BL

So funktioniert das System hier im Video

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