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Strahlen Um Zuverlässigkeit und Qualität zu erreichen, hat die AE Group in Gerstungen ihre Druckgusslinien so ausgelegt, dass möglichst viele Prozessschritte automatisch verknüpft werden. Aus diesem Grund wurde beim Strahlen ein Konzept umgesetzt, bei dem die Teile flach auf Förderbändern liegend behandelt werden.
Wir beliefern die Automobilindustrie mit unseren Aluminium-Druckgussteilen“, sagt Tino Kunkel, Abteilungsleiter für eine der Produktionslinien der AE-Gießerei in Gerstungen. Um Kosten zu senken und gleichzeitig die Qualität zu steigern, wird ein größtmöglicher Automatisierungsgrad eingesetzt. Die Maxime für die Prozesskette lautet, Gussteile nur dort manuell zu berühren, wo es unbedingt erforderlich ist. Die bereits auf den Druckgussmaschinen vorentgrateten Gussteile werden auf eine Förderstrecke und von dort zum Feinschneiden übergeben. Dann geht es in die nächste Halle, wo die Teile zunächst zur Reinigung und Oberflächenvorbehandlung gestrahlt werden, bevor sie zu Laseranlagen gelangen, wo sie mit einem QR-Code versehen und verpackt werden. Entlang der gesamten Prozesskette gelten strenge Qualitätskriterien, weshalb alle Schritte dokumentiert sind.
Gleiches gilt für die Systeme. Diese müssen so installiert werden, dass sie zum Prozessmanagement und zur Qualitätsphilosophie des Unternehmens passen. Neben der Zuverlässigkeit der Technik spielen auch die menschliche Zuverlässigkeit und der Service des Herstellers eine Rolle. Bei Problemen wird sofortige Hilfe erwartet.
Für die Reinigung und Oberflächenvorbereitung der Gussteile der Gießlinie 2 in Gerstungen entschied sich AE für Agtos-Anlagen vom Typ BS 08-05-3.6-08-11.0. Da es sich um relativ flache und großflächige, stark strukturierte, aber nicht schöpfende Teile wie Ventilgehäuse für Automatikgetriebe handelt, wurde auf eine Hängebahn-Strahlanlage verzichtet. Dies hatte den Vorteil, dass ohne manuellen Eingriff ein Straight-Through-Verfahren gewählt werden konnte. Bei der gewählten Anlage werden die Teile mit einem Band aus grobmaschigem Drahtgewebe kontinuierlich durch die Anlage transportiert. Mit acht Schleuderrad-Turbinen werden sie sowohl von oben als auch von unten dem Strahlmittel ausgesetzt, sodass die Reinigung bzw. Oberflächenbehandlung allseitig erfolgt. Das Band wird durch Bleche in zwei Bahnen geteilt, so dass zwei unterschiedliche, aber typische Bauteile, beispielsweise Ober- und Unterteil eines Ventilkörpers, parallel bearbeitet werden können. Da die Teile nur kleine Vertiefungen aufweisen, kann das restliche Strahlmittel durch Abblasen im Auslauf der Strahlanlage entfernt werden.
Bei der Bearbeitung von Gussteilen durch Strahlen spielt der Zustand des Strahlmittels eine wichtige Rolle. Dieser wird ständig in Umlauf gebracht, was bedeutet, dass sich seine Konsistenz und Zusammensetzung im Laufe der Nutzung durch zwei Hauptstöreinflüsse ändert. Dies sind die Verschmutzung des Strahlmittels durch Staub- und Schmutzpartikel und die Verschmutzung durch Grate und Flocken, die durch den Strahlprozess abgetrennt werden. Das umgewälzte Strahlmittel muss daher bei jedem Durchlauf bearbeitet werden. Dies geschieht während der Rückführung des Strahlmittels aus dem Schneckentrog der Anlage in den darüber liegenden Vorratsbunker. Der Transport erfolgt über ein Becherwerk. Oben angekommen, läuft das Schleifmittel über ein Sieb, um groben Schmutz wie Grate und Flocken zu entfernen. Anschließend erfolgt die Luftsichtung, die Schmutz- und Staubpartikel sowie feinste Splitter des Strahlmittels – das sogenannte Unterkorn – aussortiert. Das gereinigte Strahlmittel landet im Vorratsbunker der Strahlturbinen.
Da Aluminium ein vergleichsweise weiches Material ist, kann es durch zu hartes Strahlen beschädigt werden. Daher war es wichtig, die Wirksamkeit der Systeme vor dem Kauf beurteilen zu können. Agtos war bereit, solche Vorversuche auf seinen eigenen Anlagen durchzuführen. Eine Besonderheit war eine Modifikation der Anordnung der Strahlturbinen, um die Wirksamkeit des Strahlmittels zu optimieren. Bei den Tests kam auch ein spezielles Strahlmittel aus NE-Metallen zum Einsatz. Dadurch werden Grate entfernt und die Oberfläche der Bauteile leicht aufgeraut, während die bereits gestanzten Löcher glatt bleiben.
* Klaus Vollrath ist freier Fachjournalist in 4912 Aarwangen (Schweiz).
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