Künstlerischer Wandel im Stadtpark - Osterhofen

2022-08-20 15:15:05 By : Mr. Tony Wang

Beim zweiten Versuch hat es geklappt: Im Rahmen von "Kunst im Park" sind zwei neue Skulpturen im Stadtpark bei einer Vernissage vorgestellt worden. "Brainball III" von Remo Leghissa und "Witch" von Monika Jokiel hat sich die Stadt ausgeliehen und die Kunstwerke werden nun zwei Jahre lang den Park verschönern.

Es tröpfelte im Stadtpark beim Pavillon, aber es war nur der Sprenkler des nebenliegenden Weihers. Am Donnerstag konnte die Vernissage zur Vorstellung der beiden neuen Skulpturen im Stadtpark stattfinden, nachdem der erste Termin wegen einer Gewitterwarnung abgesagt wurde. "Deshalb müssen wir pünktlich starten, damit uns nicht doch noch der Regen überrascht", sagte Bürgermeisterin Liane Sedlmeier. Sie hieß die 60 Besucher der Vernissage herzlich willkommen.

Sanfte Klänge von der Band "Brimborium Bavaria" begrüßten die interessierten Gäste bei der Vernissage. Mit Gesang und der Musik ihrer Gitarren, untermalte die zweiköpfige Band die Veranstaltung. Schnell füllten sich die Bierbänke und Stehtische vor dem Pavillon. Für das leibliche Wohl sorgte die Wasserwacht, die kalte Getränke ausschenkte. Das Ambiente im Stadtpark passte perfekt zur Einweihung der beiden neuen Skulpturen. Auch der ein oder andere Spaziergänger, der nur zufällig im Stadtpark verweilte, blickte sich erstaunt um, als er das Treiben bemerkte.

Zwei Jahre hat die Stadt die neuen Kunstwerke ausgeliehen, "denn das hat sich als gute Möglichkeit erwiesen Kultur zu bieten und trotzdem die finanziellen Aspekte zu berücksichtigen", erklärte die Bürgermeisterin.

Seit einiger Zeit schmückt das Kunstwerk "Brainball III" von Remo Leghissa die Gegend neben den Pavillon. Die Kugel aus Edelstahl scheint auf ihrem Sockel fast zu schweben und stützt die Leichtigkeit, die der Stadtpark vermittelt. "Das Zusammentreffen von Landschaft und Kunst ist ein wichtiger Bestandteil des Schaffens von Remo Leghissa, weshalb die Arbeiten so gut hierher passen", sagte Kulturreferentin Susanne Brotzaki. Die Skulptur "Spiralring" von Leghissa befindet sich bereits seit 2013 im Stadtpark und ist eines der beliebtesten Fotomotive. Blickt der Betrachter durch den Ring, so sieht er genau auf den Kirchturm der Asambasilika.

Die Skulptur "Witch" von Monika Jokiel aus Passau soll die Stellung von Frauen im Mittelalter sowie die damalige Stigmatisierung von Hexen beschreiben. Der Kopf der Skulptur ist gesenkt, sie nimmt die Situation, in der sie sich befindet, hilflos hin. Die Gesichtszüge der Bronzeplastik sind nur zu erkennen, wenn der Betrachter von unten auf sie blickt. "In ihrer Ausweglosigkeit strahlt die Figur eine meditative Ruhe aus, die mit Märtyrern in Erwartung ihres Todes in Verbindung gebracht wird", erläuterte Susanne Brotzaki. Die Rosen zu Füßen der Frau sollen weibliche Schönheit, Liebe und Schmerz symbolisieren. Die Künstlerin selbst war verhindert und ließ sich entschuldigen.

Da im vergangenen Jahr keine Vernissage stattfinden konnte, durfte Anton Kerscher am Donnerstag sein Kunstwerk "Abspaltung" vorstellen. Die zweiteilige Figur aus gerostetem Stahl will das aktuelle Thema des Klimawandels aufgreifen. So soll damit dessen unaufhaltsames Voranschreiten symbolisiert werden. Auch die Skulpturengruppe "Masken" von Susanne Assum ist bereits seit 2021 Teil der Ausstellung. Die zwei Gesichter aus Eichenholz mit Goldlasur am Weiherufer, würdigen keinen noch so interessierten Betrachter eines Blickes. − hef

"Brainball III" von Remo Leghissa. Die Kugel aus Edelstahl scheint schwerelos zu sein. −Fotos: Heiß

"Witch" von Monika Jokiel wird nun zwei Jahre im Stadtpark ausgestellt werden.